Auflistung aller Blogartikel

Ein Wort zum ukrainischen Nationalismus

Hier ein Gastbeitrag von Kurt Simmchen. Er lebt seit 10 Jahren in der Nähe von Iwano-Frankivsk:

Zuerst ein Zitat aus dem Artikel „Putins Kleinrussen“ aus der Süddeutschen Zeitung:

Die Warnung Moskaus vor Extremisten und Faschisten, die jetzt im Nachbarland das Ruder übernommen hätten, ist ebenso zynisch wie maßlos. Zwar sitzen in der neuen Regierung in Kiew tatsächlich rechtsextreme Kräfte, die keine lupenreinen Demokraten sind, aber das kennt man ja in Moskau zur Genüge.

Wenn früher ein Dom oder sonst ein großes Gebäude errichtet wurde, dann wurde meistens nahe des Haupteingangs in der ersten, aus der Erde ragenden Fundamentschicht, der für dieses Bauwerk geltende Maßstab eingemeißelt. Damit wurde alles nach der gleichen Elle gemessen. Bei den Bauzeiten damals notwendig.
Heute bauen wir in Europa ein viel größeres Haus. Aber eine einheitliche Elle haben die ersten Baumeister nicht hinterlassen. Wie denn nun aber messen und wie sagen was zu klein ist?   » weiterlesen

05.03.2014   

Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin

Bisher mutete uns dieser Satz von Carl Sandburg utopisch an. So wie es aussieht, sind die Ukrainer das erste Volk, welches diesen weit bekannten Spruch auch wirklich beherzigt! Dabei ist es weniger der schlechte Zustand des eigenen Militärs oder die klamme Kasse, die sie davon abhält. Die Menschen würden sogar mit Mistgabeln gegen Putlers Speznas antreten! Aber dieses Volk ist ein sehr tolerantes und lernt gerade, was echte Demokratie bedeutet. Und es ist sich der Auswirkungen – nicht nur für die Ukraine! – durchaus bewusst. So schmerzhaft es auch ist, wieder russische Invasoren im eigenen Land zu wissen, die Menschen bleiben ruhig. Das Bild oben links kursiert schon länger im Internet. Es spricht Bände! Ich liebe es und könnte den Künstler dafür umarmen.   » weiterlesen

05.03.2014   

Die Paralympics in Sotschi

Am Freitag beginnen die Paralympics in Sotschi. Viele hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik wollen nicht hinfahren, die Spiele boykottieren. Das ist falsch!

1. Gerade diese Sportler haben es sich nicht aussuchen können, wo sie ihre Veranstaltung austragen „müssen“. Und seit der Olympiade in Moskau 1980 ist man sich doch einig, den Sport außen vor zu lassen.

2. Fahrt hin! Nutzt die Chance, Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Nutzt die Chance, mit russischen Bürgern ins Gespräch zu kommen und einen Gegenpol zu der unsäglichen Propaganda der russischen Medien zu schaffen. Zeigt dem Putin, was die Welt von ihm denkt!

3. Setzt Euch keinen unnötigen Gefahren aus, wobei ich kaum glaube, dass man gegen Ausländer durchgreifen wird. Seid kreativ! Blaugelbe Armbänder oder Schleifen, bedruckte T-Shirts – und das Verweigern, bei der russischen Hymne aufzustehen oder sich demonstrativ abzuwenden – das alles sind gute Zeichen des Protestes.

Slava Ukraini!


05.03.2014   

Helfen hilft Leben erhalten

Folgender Gastbeitrag stammt von Kurt Simmchen, er ist wie ich ebenfalls Resident in der Ukraine. Das Bild nebenan ist ein aktueller Zeitungsausschnitt aus Iwano-Frankivsk:

Die Ereignisse hatten sich ja überschlagen. Der friedliche Protest wurde zuerst versucht niederzuknüppeln, dann zu kriminalisieren und dann niederzuschießen.

Das Entsetzen war groß und erschütterte die Menschen auch in Deutschland. Nach ein paar Telefonaten stand fest, dass mein Freund Rainer bei seiner nächsten Fahrt in die Ukraine Binden und sonstiges Material für die Verletzten des Maidan mitbringt. Noch ein paar Papiere und wir konnten diese Ladung in Ivano-Frankivsk ausladen.
Erst sollten es ein paar Kisten sein und dann war es diese Ladung (siehe Bild) und es hätte noch mehr sein können. Das Krankenhaus in Ivano-Frankivsk wird Teile davon in Absprache auch nach Kiew schicken.   » weiterlesen

04.03.2014   

Auswege

Es sieht nicht gut aus für Putin. Egal was passiert, ihm glaubt jetzt niemand mehr!* „Er sitzt in der Mausefalle“ sagte mir gerade ein Freund. „Man muss ihm einen Ausweg offen halten, wo er sein Gesicht nicht verliert“ meinen Diplomaten.

Das „Gesicht verlieren“ – eine Redewendung aus dem asiatischen Raum. Die Japaner haben das mit Harakiri gelöst. Nein, soweit muss und soll es nicht kommen. Aber wie wäre es denn mit einem offenen, ehrlichen Bedauern? Das würde von Größe zeugen! Und wie ich die Ukrainer kenne, sie würden ihm in Freundschaft sogar die Hand reichen.

Dann die Krim verlassen, Janukowitsch nach Den Haag ausliefern und selbst jetzt noch wäre Putin der Friedensnobelpreis sicher! Ganz im Sinne eines Nelson Mandela.

Herr Putin! Denken Sie nach! Streifen Sie endlich ihr postsowjetisches Trauma ab! Die Welt würde ihnen zu Füßen liegen!

* Betrifft Spekulationen, wonach verdeckte Spezialeinheiten Russlands auf der Krim seien und auf eigene Leute schießen würden, um den Krieg zu rechtfertigen


04.03.2014   

Fundstück

Dieses Bild geistert durch die Netzwerke. Übersetzung: „Au! Hat jemanden einen Banderisten (Bezeichnung für ukr. Nationalisten) gesehen? – Banderisten sind wie Chupacabra (Fabelwesen). Niemand hat hat sie gesehen, aber alle haben Angst!“

Und hier ein kleiner Beitrag von mir. Eine Idee, wie man wohl am besten mit Reichskanzler Wladimir Wladimirowitsch Putleri umgehen sollte:


03.03.2014   

Nachtgedanken [2]

Die „Hüter der Demokratie“ im Westen setzen auf Diplomatie, lese ich eben. Natürlich, wir wünschen uns alle nichts sehnlicher als eine Lösung am Verhandlungstisch und ohne Blutvergießen. Aber zur Diplomatie gehören auch fähige Leute. Und da sieht es traurig aus. Deshalb meine Vorschläge an alle Länder, die den Frieden wollen:   » weiterlesen

03.03.2014   

Steinmeier gibt offen zu, dass sie nichts, aber auch gar nichts wissen!

Im Nachtjournal der ARD sprach Ulrich Deppendorf mit dem Außenminister F.W. Steinmeier, SPD! Meine Hoffnung, Deutschland könnte helfen – diese Hoffnung ist nun auf den absoluten Nullpunkt gesunken. Schaut es Euch an. Ab 00:56: „Ich habe auch von Anfang an gesagt, wir müssen erstens die ukrainische Geschichte kennen, wenn wir dort helfen wollen ...“. Soweit richtig, jedoch ein Armutszeugnis, dass es noch nicht geschehen ist! Aber dann: „...und die Ukraine und insbesondere Kiew hat große Bedeutung etwa als Geburtstunde der russischen Orthodoxie!“   » weiterlesen

03.03.2014   

Nachtgedanken

Nun ist es soweit. Ich erlebe das Undenkbare! Ich lebe in einem Land, welches sich im Krieg mit Russland befindet. Bis 2:00 Uhr letzter Nacht hatte ich mit Freunden, ebenfalls Residenten in der Ukraine telefoniert. Wir haben uns gegenseitig aufgebaut, etwas beruhigt. Und trotzdem, wie soll man da schlafen? Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte angefangen, diese aufzuschreiben, oft ohne Zusammenhang, es sind eben nur Gedanken. Hier sind sie, etwas überarbeitet und entschärft.   » weiterlesen

02.03.2014   

Danke!!!

Danke Frau Merkel! Danke Herr Steinmeier! Danke Europa!

Wir haben einen neuen Hitler!

Heil Putin!

Habt es schön warm mit russischem Gas, vielleicht kommt die Fernwärme ja bald aus ukrainischen Krematorien?


01.03.2014   
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