Eine kleine Geschichte über Hilfe
Genau vor einer Woche traf meine Frau ihre gute Freundin Gala. Unter Tränen erzählte diese, dass ihr Sohn seinen Wehrdienst auf der Krim ableistet, im April soll er eigentlich wieder zu Hause sein, und jetzt das. Sie macht sich natürlich große Sorgen um ihn, noch mehr aber, dass sie kaum aus der Kaserne kommen und die Vorräte knapp werden. Sie ist eine einfache, schüchterne Frau, die sich lieber die Zunge abbeißen würde, als jemanden um Hilfe zu bitten. Meine Frau weiß das. Deshalb bereitete sie am selben Abend 3l-Gläser vor, die wir normalerweise für Saft verwenden. Und sie beschriftete diese, mit der Bitte um Hilfe.
Am Donnerstag morgen dann verteilte sie die Gläser in den zwei größten Geschäften des Dorfes und eines stellte sie in der Post auf. Auf dem Weg dahin, steckten schon Menschen Geld in die Gläser. Auf dem Rückweg schaute sie im ersten Geschäft vorbei, das Glas war schon halb voll! Ja, und dann passierte das, was sie eigentlich nicht wollte. Ihre Freundin kam ins Geschäft und sah die Aktion meiner Frau. Sie brach vor Dankbarkeit in Tränen aus, konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Meine Frau begleitete sie dann noch nach Hause, sicher ist sicher.
Nun, gestern Nachmittag ging sie mit ihrer Freundin und weiteren Bekannten (als Zeuge und Helfer) in die Geschäfte und holte die Gläser ab. Diese kleine Aktion hat 1020,- UAH eingebracht! Genug, um ein schönes großes Paket zu füllen. Speck, Konserven, Limonade, Kekse,... was man halt so alles braucht und verschicken kann, wurde gleich gekauft. Die Sachen gehen mit Nova Pochta per Express auf die Reise. Hoffen wir, dass alles gut ankommt.
Auch wenn es wahrscheinlich niemand liest, vielen Dank an alle, die gespendet haben!
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Das was Jens da berichtet, ist die tägliche Solidarität mit den Aktivisten und den Betroffenen und ereignet sich tausendfach im Land.
Wir werden den Sieg noch gemeinsam feiern.
Slava Ukraine!