Wir werden niemals Brüder sein
Diese junge Frau, Anastasia Dmitruk, hat ein Gedicht geschrieben. Sehr offen, sehr hart mit dem sogenannten "Brudervolk" ins Gericht gehend, aber wahr!
Ein Mitglied im Osteuropaforum hat dieses Gedicht übersetzt, ganz herzlichen Dank dafür. ich möchte es gern an dieser Stelle veröffentlichen. Das Video am Ende zeigt eine fantastische Vertonung dieses Gedichtes.
Wieso kann dieses Land, mit solchen tollen Menschen, nicht einfach in Frieden eine neue Zukunft aufbauen?
Wir werden niemals Brüder sein
nicht nach der Heimat
nicht nach der Mutter.
Ihr habt nicht die Seele, frei zu sein.
Wir werden nicht einmal Stiefbrüder sein.
Ihr nennt euch Ältere, wir sind die Jüngeren
aber nicht eure.
Ihr seid so viele, aber leider Gesichtslos.
Ihr seid riesengroß, wir haben Größe.
Ihr übt Druck aus, wisst nicht was ihr machen sollt,
erstickt an eurem Neid.
Das Wort Freiheit kennt ihr nicht,
ihr seid seit der Kindheit an Ketten geschmiedet.
Bei euch zu Hause ist Schweigen Gold,
bei uns brennen Molotowcocktails,
wir haben heißes Blut.
Was seid ihr nur für eine blinde Verwandtschaft!
Aber unsere Augen sind furchtlos,
wir sind ohne Waffen gefährlich.
Wir sind erwachsen und mutig geworden,
im Fadenkreuz von Scharfschützen.
Uns haben die Henker auf die Knie gezwungen,
aber wir haben uns erhoben und berichtigen alles.
Die Ratten verstecken sich umsonst, beten.
Sie werden in ihrem Blut baden.
Euch schickt man neue Befehle,
bei uns sind die Feuer des Aufstandes.
Ihr habt einen Zaren,
wir haben Demokratie.
Wir werden niemals Brüder sein.
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ein ergreifender Beitrag gerade noch zur rechten Zeit und voll die heutige Situation erfassend. Nie zuvor wurde so eindeutig und klar der feine Unterschied zwischen den vermeintlichen "Brüdern" dargeboten. Was soll ich dazu noch schreiben, der Text sagt alles und die Musik gibt passenden Rahmen dazu.
Entscheiden müssen sich die Menschen in der Ukraine und ich glaube bzw. weiss es zumindest in meinem Umfeld, sie haben sich für ihre Eigenständigkeit und die radikale Trennung von der RF entschieden, da keine andere Lösung auf Akzeptanz stossen wird!
Ein Text und die Musik dazu sagt alles!
Liebe Grüsse aus Smila! Nataliya und Peter
Und ich frage mich langsam ernsthaft, womit so ein großartiges Volk das verdient hat. Vielleicht sind sie einfach zu tolerant und geben zu vielen, auch denen die es schlecht mit ihnen meinen, eine 2. Chance.
Ich wünsche den Ukrainern viel Kraft!!! Slava Ukraini!
Sorry Thomas, das ist einfach nur naiv, was du schreibst. Ja, das ist sogar gefährlich. Aber solche Kommentare habe ich aus Deutschland erwartet. Zum Glück hat die Ukraine bessere Freunde, die den wahren Ernst der Lage verstehen.
Aber die Toten macht das nicht mehr lebendig und ich denke, den Schnitt, den Putin jetzt durch Familien getan hat, der wird ihm und den Russen von den Ukrainern über Generationen nicht verziehen - zu Recht, wenn du mich fragst.
Ich muss Dir zugestehen, dass Du mit Deiner persönlichen Betroffenheit, Deinen Russischkenntnissen und den besseren Informationsquellen, ein anderes Bild der Lage erstellen kannst als ich auf meinem warmen Bürostuhl in Berlin. Dennoch bleibe ich bei meiner Auffassung, dass nicht alle Russen der Ukraine feindlich gegenüber eingestellt sind. Und es gibt einen Unterschied darin, ob jemand Waffen gegen die Ukraine richtet oder sich dem Druck der russischen Staatsführung beugen muss, um nicht Leben und Existenz zu verlieren. Selbst in den letzten Kriegstagen des II. WK hängte die Waffen-SS Wehrkriegsverweigerer an den Straßenlatern auf. Ähnliche Schandtaten traue ich auch dem pro-russischen Mob in der Ostukraine zu. Daher sollten nach meiner Ansicht, erzieherische Maßnahmen in der ukrainischen Bevölkerung eingeleitet werden, um normal-menschliche Standards zu bewahren. Ruhm der Ukraine - Ehre den Helden
Die Kugel aus einem AK100 unterscheidet nicht, sie tötet. Wer den Finger krümmt tötet, ist willens zu töten. Ein Volk in diesem Rausch ist nicht zu teilen in Gut und Böse und Neutral. Im Krieg bist Du immer Partei. Ich habe versucht mit Menschen zu kommunizieren, mit denen ich mal in der Sauna war und mit denen ich Schaschlyk in Bernau gebraten habe und wollte mit ihnen über das hier und jetzt sprechen. Es gab ein Hallo und dann die Frage: Bist Du für die Faschisten oder bist Du für uns? Als ich sagen wollte, wie ich das sehe, wurde ich unterbrochen und gesagt: Wer für die Putschisten und Banderovzis ist, ist nicht mehr unser Freund. Du wirst also auf mich schießen? Ja, wenn Du dort stehst auf der Seite der Brotfresser und Faschisten.
Vielleicht fehlt ja nur die letzte Strophe.
Werdet wie wir und wir wollen gerne eure Brüder sein.
Realität heißt Wirklichkeit und das heißt hier sein.
Als ich von Bernau schrieb, meinte ich meine damaligen Bekannten aus der Roten Armee, die im Mai 1994 mit dem letzten Zug aus der Garnison Bernau abgereist sind in eine ungewisse Zukunft. Ich bezog mich auf das Gedicht und nicht auf meine deutschen Nachbarn.
Zum anderen, was ist übersteigertes Heimatgefühl? Ich bin bekennender Sachse, ich liebe meine Heimatstadt und ich bin stolz auf die Erfolge dieses Landes. Was kann daran schlecht sein? Auch Ukrainer dürfen und sollen das tun können.
Der Manipulator ist eine Machtriege in Moskau, aber schießen tut das Volk. Du musst mal das geschilderte versuchen zu verstehen. Leute, die mal meine Freunde sein wollten, würden heute auf mich schießen, wenn ich auf ukrainischer Seite stehen würde.
Thomas, darf ich Dir einen Vorschlag machen? Gehe in Deutschland unter Russen, selbst solche mit deutschem Pass und rede mit denen! Frage sie, wie sie die Situation einschätzen. Vielleicht verstehst Du uns dann. Sogar, ohne in die Ukraine zu kommen. Nur ein Tipp, falls Du für die Ukraine sprechen willst - nimm kräftige Freunde mit!
Ich habe erst am Wochenende von einem Freund in Deutschland etwas bedenkliches gehört. Seine Frau ist Ukrainerin und arbeitet in einer Firma mit vielen Russen zusammen, auch die Geschäftsführung ist russisch-stämmig. Das Arbeitsklima wurde immer vergifteter, jetzt hat sie die Kündigung erhalten! Und das in Deutschland. Melde Dich bitte dann wieder, ok?
Die Ukrainer warten schon lange auf ein ernsthaftes, solidarisches Zeichen aus der russischen Bevölkerung. Von ein paar Statements der russischen Intelligenz abgesehen, leider bisher vergeblich. Und die leben dann auch nicht in Russland, so wie der Wladimir Kaminer, den ich sehr schätze.
Was Deinem Freund und seiner Frau passiert ist, sollte in Deutschland ausgeschlossen sein. Ich würde mich u. a. an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden. http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/Home/home_node.html
Nach meiner Einschätzung und Menschenkenntnis, wird es in Russland eine Menge Sympathie für den mutigen Einsatz der UkrainerInnen zur Wahrung ihrer Menschenrechte geben, aber dieses perfide System der Korruption, Unterdrückung und Überwachung wie in der DDR, lässt offene Meinungsbekundungen in Russland nur sehr beschränkt zu.
Gut Thomas, Thema ist für mich erledigt. Ich möchte Deine Träume nicht weiter stören. :)
Und ich finde es ungerecht, wie ihr über die kritischen Menschen in Russland urteilt. Ja, es sind sehr wenige, umso schwieriger und gefährlicher für sie, für die Ukraine Partei zu ergreifen. Diese Menschen sind die einzigen, die die Situation in Russland irgendwann ändern könnten. Dafür bräuchten sie dann wahrscheinlich ukrainische Unterstützung.
Hass ist eine verständliche Reaktion, für die Zukunft (!) aber wenig hilfreich.
Dir, lieber Jens, möchte ich an dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank für dein Engagement aussprechen. Wir sind in Gedanken Tag und Nacht bei euch!
Hallo, ich habe mit Freude deine Berichte gelesen. Nach meinem Eindruck hast du sehr objektiv über euer Leben in der Ukraine berichtet. Ich beabsichtige ebenfalls in die Ukraine über zu siedeln, und habe schon deshalb diese Berichte genossen. Das Leben dort ist doch so wenig anders als in Deutschland. Ich kenne dieses Leben noch aus meiner Kindheit. Heute ist davon nichts mehr übrig hier. Ausgenommen die relativ wenigen Schrebergärtner. Ich habe die Hoffnung, dass wir uns irgendwann einmal sehen werden. Alles Gute für euch Günther Fichtner