Ein Fünkchen Hoffnung

Was ist das für eine Woche? Sie wird noch Jahrzehnte im Gedächtnis der Ukrainer bleiben. So viele Menschen mussten ihr Leben geben. So viel Trauer, Wut und Verzweiflung. So viel Angst, Zorn, Rachegefühle und ohnmächtige Verzweiflung. Warum? Warum?! Weil ein paar Politiker tote Menschen und blutige Straßen brauchten, um endlich zur Besinnung zu kommen? Schande über alle! Es ist noch lange nicht vorbei, der Weg zu einer wirklich freien, selbstbestimmten Ukraine ist noch sehr lang.

Die Werschowna Rada, das Parlament der Ukraine, hat heute beschlossen, zur Verfassung von 2004 zurückzukehren. Das heißt, dass die Befugnisse des Präsidenten beschnitten sind. Aber dieser Bandit und Massenmörder ist weiterhin im Amt, ist immer noch Präsident! Leider muss man in der Politik mit Kompromissen leben, das ist wohl das dreckigste Geschäft der Welt. Der polnische Außenminister hatte in einer Pause die Oppositionsführer gewarnt, dass ein Ablehnen des Kompromisses noch viel mehr Menschenleben kosten wird. 

Es ist ein Anfang. Wir werden sehen. Aktuell stimmen in der Rada die Parlamentarier über weitere Gesetze ab und im Gegensatz zu heute Morgen oder den vergangenen Monaten geht es wieder wie unter Menschen zu (keine Schlägereien). Verabschiedet wurden unter anderem neue Anti-Korruptionsgesetze, finanzielle Hilfen für die Verwundeten und Hinterbliebenen - das ist gut und wohl auch das Wenigste, was man verlangen kann. Innenminister Vitali Sachartschenko wurde soeben mit überwältigender Mehrheit abgesetzt! Er war verantwortlich für die Ausrüstung der Einsatzkräfte mit Waffen und scharfer Munition. Und auch die Timoschenko kann wohl mit baldiger Freilassung rechnen. Die Gesetze, die zu ihrer Verhaftung führten, werden wohl aufgehoben.

Macht weiter so! Vielleicht sehe ich dann doch wieder in Politikern Menschen! Dass die Russen schon wieder drohen - das überleben wir! Putin wird auch noch seinen Maidan bekommen, jede Wette!

Nun, es wird einsam um Janukowitsch. Schaut Euch dieses Bild von der dpa an, das sagt mehr als tausend Worte. Und man soll so etwas eigentlich nicht sagen. Aber ich frage trotzdem: Die toten Demonstranten hatten Freunde, Brüder, Väter, Söhne. Werden sie ruhig bleiben? Und wie ich heute erst von Christoph Brumme erfuhr, hat Janukowitsch seit Jahren Angst vor der Prophezeiung einer Zigeunerin, die ihm einen gewaltsamen Tod in Kiew vorhersagte…

Ein ruhiges Leben hat er gewiss nicht mehr. Und da möchte ich ihn am liebsten persönlich fragen: War es das wirklich Wert?!

Slava Ukraini!


 

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