Noch ein Video aus den Karpaten und Gedanken zur EU

Heute noch einmal ein Videotipp aus den Karpaten. Dieses mal vom Hochplateau Luncanilor in Transsilvanien/Rumänien. Ich fand das Video in der ersten Hälfte so spannend und schön, weil es das Leben in den Bergregionen zeigt, und das ist wenig anders als auf der ukrainischen Seite.

Aber dann kommt ein leiser Schwenk hin zu den Problemen, die die Mitgliedschaft Rumäniens in der EU aufzeigt und die Probleme, vor denen nun diese Menschen stehen. Plötzlich darf der Käse nicht mehr verkauft werden, Vieh auf dem monatlichen Bauernmarkt muss nach EU-Norm registriert und markiert sein... Schaut bei dem Thema vor allem einmal in die Gesichter der Menschen!

Wie wir wissen, ist die Ukraine an einem Scheideweg. Viele Menschen wollen in Richtung EU und kämpfen dafür auf dem Maidan. Vor dem geschichtlichen Hintergrund ist ein vereintes Europa ja wirklich etwas Gigantisches, eine riesige Chance. Aber mit diesen oft sinnlosen und überzogenen Vorschriften und EU-Normen riskiert man das Scheitern dieser großartigen Idee und grenzt Menschen und deren Lebensweise aus. Ja, man geht bewusst das Risiko ein, Menschen in die Armut zu treiben, man schafft sich ohne jeden Grund Unfrieden. Wiederspricht das denn nicht geltendem EU-Recht?

Ich bin nach wie vor hin und her gerissen. Ich sehe diese einmalige Chance, ein friedliches, vereintes Europa, in Zukunft auch mit der Ukraine. Aber lasst es nicht zu, dass die Idee von einigen wenigen, die nur einen persönlichen Vorteil sehen, zerstört wird! Die Ukrainer kämpfen im Prinzip mit demselben Problem, wann werden es die Menschen in der EU ebenfalls tun?

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Beitrag vom: 13.01.2014

Kategorie: Politik

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Kommentare:

Iris schrieb am 13.01.2014# 225

Sie tun es ja schon in verschiedenen europäischen Ländern. In Deutschland wahrscheinlich noch nicht, da es uns noch "relativ gut" geht. "Das Sein bestimmt das Bewußtsein"... Allerdings denke ich, dass es, wenn überhaupt, erst sehr spät um die "Selbstversorger" in Europa gehen wird, denn das sind leider nicht mehr so viele. :(

Peter Heinrich Krone schrieb am 13.01.2014# 226

Erinnerungen an meine Kindheit wurden wieder wach und die Sehnsucht stieg in mir hoch an eine längst vergangene Zeit.!

Wenn, ja wenn wir nicht aufpassen, dann wird es zu spät für den Erhalt dieser letzten natürlichen Nahrungsmittelreserven!

Und richtig erkannt, noch haben wir eine winzig kleine Chance bewahrt hier in der Ukraine, aber wie lange noch? Wir können nur unsere Lebenserfahrungen weitergeben, aber wir werden vermutlich am schnöden Mammon scheitern.
Danke für den Film, für mich war er wunderschön! LG Peter

Thomas schrieb am 16.01.2014# 227

Jens schreibt: "Aber mit diesen oft sinnlosen und überzogenen Vorschriften und EU-Normen riskiert man das Scheitern dieser großartigen Idee und grenzt Menschen und deren Lebensweise aus." Nach meiner Ansicht, ist die Problematik derart pauschalisierend nicht zu bewältigen bzw. für alle Beteiligten eine zufrieden stellende Lösung zu erreichen. Es muss für jede Vorschrift eine für jeden verständliche Erklärung geben. Weiterhin, müssen Vorschriften für jeden zugänglich sein, d. h. Vieh- und Käsehändler brauchen Möglichlichkeiten zum Internetzugang. Gerichtsentscheidungen müssen fair unter Einbeziehung von Verfassung und EU-Recht erfolgen. Ich kann mir den Frust und die Probleme derjenigen vorstellen, deren Existenzgrundlage von einem Tag zum anderen in bedrohlicher Weise durch staatliches Handeln eingeschränkt wird. Es wirft kein gutes Licht auf die Europäische Union, wenn den Menschen in ländlichen Regionen Existenzprobleme aufgebürdet bekommen, und sie damit alleine gelassen werden. Ich empfinde eine derartige Vorgehensweise als unsensibel und arrogant. Gottseidank befindet sich Jens mit seiner Familie nicht in einer derart belastenden Situtation. Wenn die EU nicht nur auf dem Papier stehen, sondern gelebt werden soll, müssen wir eine solidarische Haltung für jene Menschen einnehmen, die sich mit den Wertvorstellungen der EU identifizieren und ihnen helfen. Meine Wenigkeit kämpft Tag und Nacht gegen ignorante Amtspersonen, den beispielsweise die UN-Behindertenrechtskonvention völlig negieren und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bundesrepublik Deutschland sich wegen vorsätzlicher und nachhaltiger Diskriminierung international verantworten darf. Die EU-Grundrechte existieren für jeden Staatsbürger der EU, und wer dies in seinem Amtshandeln nicht einbezieht, ist für eine staatliche Position nicht geeignet. Und eine Partei, die unfähiges Personal in Staatsdiensten hält, darf nicht gewählt werden!