Ukrainische Küche: Borschtsch
Bei vielen ukrainischen Familien ist Suppe täglich auf dem Speiseplan. Und der Borschtsch ist ein traditionelles, ukrainisches Gericht und nach wie vor die Suppe schlechthin. Wenn wir Millas Tante besuchen ist auch immer die erste Frage „Wollt Ihr einen Teller Borschtsch?“ und selten sagen wir nein, denn der schmeckt einfach göttlich. Dabei gibt es für Borschtsch kein Einheitsrezept. Regional und saisonal kann die Zubereitung sehr variieren. Ich beschreibe heute einmal das Grundrezept meiner Frau und zeige dann einige Variationsmöglichkeiten auf.
Die Zutaten für 6 Teller Borschtsch
1. Fleisch:
Da geht die Vielfalt schon los. Ob Rind, Schwein, Lamm, Ziegenfleisch oder Geflügel, es geht fast alles. Bei Geflügel bieten sich die Keulen oder Flügel an, gern nehmen wir Rippchen vom Schwein. Denn Knochen sollten dabei sein, das ist geschmacklich sehr zu empfehlen – aber wie gesagt, kein Muss. 400g Fleisch sollten es schon sein.
2. Gemüse:
- Ein kleinerer Weißkrautkopf, ca. 400g
- 2 Rote Beete, es geht auch Rote Beete aus dem Glas
- 2 Karotten
- 5 große Kartoffeln
- 1 große Zwiebel
- ½l Tomatensaft oder 5-6 Tomaten
- 1 großer Löffel Tomatenmark
3. Gewürze:
- Salz
- Pfeffer
- Paprika
- Dill
- Petersilie
- 3 Lorbeerblätter
- Zucker oder 2 Nelken
- saure Sahne oder Creme Fraiche
Zubereitung
In einem großen Topf 3l Wasser aufkochen, salzen, die Lorbeerblätter und das Fleisch hinein geben. Ab jetzt sollte alles nur leicht köcheln. Auftretenden Schaum abschöpfen. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Das Weißkraut, die rote Beete und die Karotten in Streifen, die Zwiebel klein schneiden.
Hat das Fleisch 20-30 Minuten gekocht (Rind- und Schweinefleisch braucht etwas länger, Geflügel eher weniger), das Weißkraut und den Tomatensaft (oder Tomaten) dazugeben. Nimmt man frische Tomaten und mag die Schale nicht, so gibt man sie im Ganzen hinzu, nimmt sie nach 2 Minuten wieder heraus und drückt Sie durch ein Sieb. Ansonsten die Tomaten vierteln.
In einer Pfanne nun die Karotten und rote Beete mit etwas Öl anbraten. Zum Schluss Tomatenmark unterrühren und alles in den Topf geben. Nun würzen und abschmecken. Schmeckt der Borschtsch zu sauer, Zucker oder 2 Nelken zugeben. Schmeckt er zu süß, kann man etwas Essig nehmen. Alles zusammen noch 15 Minuten köcheln lassen.
Als Letztes wird jetzt die fein gehackte Zwiebel in etwas Öl glasig angebraten. Wer die Suppe noch etwas dicker mag, kann nun etwas Mehl über die Zwiebeln streuen und ganz kurz mit anbraten. Das alles dann auch zur Suppe hinzufügen.
Zum Schluss kommt dann noch fein gehackter Dill und Petersilie hinzu. Serviert wird die Suppe mit einem Löffel saurer Sahne oder Creme Fraiche. Wer mag, stellt Knoblauch / Zwiebelstücken / Zwiebellauch dazu, gekochte Eier und Brot. Приятного аппетита - Guten Appetit!
Variationen
Es gibt verschiedene Arten, die Suppe zu verfeinern. Gerne weichen wir am Vortag Bohnen ein und lassen diese schon mit dem Fleisch(!) mitkochen. Oder wir geben am Schluss eine Büchse Erbsen hinzu. Im Sommer zur Bohnenzeit kochen wir grüne oder gelbe Bohnen mit, es gehen natürlich auch die aus dem Glas, dann gibt man diese in den letzten 5 Minuten hinzu.
Wer mag, kann mit den Zwiebeln auch Speckwürfel mitrösten. Aber der Clou: Besonders im Frühjahr lässt man das Kraut weg und nimmt stattdessen Sauerampfer! Ich hätte nie gedacht, dass das so gut schmeckt.
Hat man keine Tomaten oder Tomatensaft im Haus, kann man auch mehr Tomatenmark nehmen. Dann gehört aber etwas Zucker dazu. Auch beim Würzen kann man variieren. Basilikum, Liebstöckel oder Sellerieblätter – der Borschtsch nimmt es Euch nicht übel.
Tipp: Wie Erbsensuppe schmeckt Borschtsch am zweiten Tag doppelt so gut. Hat von Euch noch jemand einen Tipp? Nur zu, hinterlasst einen Kommentar.
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Dann kann man auch ganz gut das Fleisch weglassen, weil der Geschmack auch so schon sehr ordentlich ist.
Die Karotten würde ich auf einer Reibe zerkleinern und mit den Zwiebeln kräftig anbraten, bevor die rote Beete dazu kommt.
Ansonsten sind m.E. die Mengenangaben für Gemüse (Kartoffeln etc.) mehr ein Vorschlag, auf dessen Basis man improvisieren darf :)
Ich habe eigentlich zeitlebens die rote Suppe immer ohne Fleisch gegessen, meine Liebste war es von zuhause so gewohnt, und ich dann bald auch!
hallo, ich werde das Rezept probieren, bin schon neugierig melde mich, wie es gelungen ist gruss aus Österreich alex