Das Thema Ukraine in den öffentlich rechtlichen Medien
Mit dem Beginn des Maidans 2013 verfolge ich tagtäglich die Meldungen über das Geschehen in der Ukraine und dabei natürlich auch im deutschen Rundfunk und TV. Dass die Ukraine kritisiert wird, das ist berechtigt, das soll auch so sein, wenn es fair und mit Tatsachen belegbar ist! Es macht mich aber immer wieder sprachlos, wie und vor allem mit wem über die Ukraine gesprochen wird. Gerade Letzteres macht mich wütend und dass man sehr oft über den Kopf der Ukraine hinweg diskutiert. Man hat dabei den Eindruck, dass es in erster Linie um russische Interessen geht. Das ist einfach nicht mehr hinnehmbar und das schauen wir uns heute einmal genauer an.
Ob in den Nachrichten oder Talkshows von ARD, ZDF und den Landesmedien, zum überwiegenden Teil werden zur Ukraine Gäste eingeladen, die eine besondere Affinität oder Nähe zu Russland haben. Diskussionspartner mit wirklichen Kenntnissen oder wenigstens einer fairen Einstellung zur Ukraine sind zwar auch immer wieder vertreten, wie z.B. Andreas Umland, Marieluise Beck, Elmar Brok, Norbert Röttgen oder Werner Schulz. Dann jedoch immer in Unterzahl, die seltener zu Wort kommen und nach meinem Empfinden eher eine Alibifunktion erfüllen.
Und es fällt auf, dass eine kleine Gruppe von sogenannten Experten immer wieder eingeladen werden und die bei genauerer Betrachtung wenig bis gar keine Ahnung von der Ukraine haben, im Gegenzug aber sehr aktiv für und mit der russischen Seite arbeiten. Einem Land, welches durch sein militärisches Eingreifen und besetzen von Landesteilen für die Probleme in der Ukraine direkt verantwortlich ist. Hat das System? Dazu kommen noch ein paar Gedanken, hier erst einmal die am häufigsten eingeladenen Kandidaten mit fragwürdigem Hintergrund:
Alexander Rahr Ein Osteuropa-Historiker, neben vielfältigen Tätigkeiten (Petersburger Dialog, Deutsch-Russisches Forum) ist er ganz einfach ein bezahlter Lobbyist von Gazprom und seit 2015 Berater für EU-Angelegenheiten von Gazprom in Brüssel. |
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Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz Von 1987 bis 1991 ARD-Korrespondentin in Moskau, hat keine aktuelle Erfahrung über Russland. Was Ende der 80er/Anfang der 90er in der SOWJETUNION(!) passierte, hat mit dem heutigen Russland nichts mehr gemein. Eine impertinente Person, die sich jegliche Kritik an ihrer Sichtweise verbietet und wenn ihre Argumente auseinander genommen werden, auch schon mal ausfällig wird und erbost das Studio verlässt. Und sie arbeitet(e) für kremlnahe Firmen, unter anderem für "Wingas", an der Gazprom beteiligt ist. Aktuell ist sie auch noch Mitglied im Kuratorium des Deutsch-Russischen Forums. Die russische Sprache beherrscht sie ebenfalls nicht. Erfahrungen zum Thema Ukraine? Null. |
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Harald Kujat Deutscher General, von 2000 bis 2002 der 13. Generalinspekteur der Bundeswehr und von 2002 bis 2005 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. Und heute Aufsichtsratsmitglied in der von Russland gesponserten Denkfabrik "Dialog der Zivilisationen" in Berlin! |
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Matthias Platzeck Ein Mann der SPD, der meint, dass man die Annexion der Krim nachträglich legalisieren müsste. Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, Träger der russischen Auszeichnung "Orden der Freundschaft" und Mitglied im ZDF-Verwaltungsrat! |
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Dr. h.c. Lothar de Maiziére Letzter Ministerpräsident der DDR, vermutlich sogar inoffizieller Mitarbeiter der Stasi und die Ukraine betreffend ein strammer Gegner der Sanktionen. Er ist ebenfalls Mitglied im Kuratorium des Deutsch-Russischen Forums, Vorsitzender des Petersburger Dialogs und ebenfalls Träger der russischen Auszeichnung "Orden der Freundschaft". |
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Prof. Jörg Baberowski Professor für die Geschichte Osteuropas, der es eigentlich besser wissen müsste, jedoch der Ukraine die Existenzberechtigung abspricht. |
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Michael Lüders Ein Politik- und Islamwissenschaftler mit einer Vorliebe für die arabische Welt, seit er als Kind Karl May las und Kara Ben Nemsi bewunderte. Dabei ist er ein unsäglicher USA-Hasser, der vor offensichtlichen Lügen nicht halt macht. Sehr interessant zum Thema Ukraine ist dieses Video! |
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Ivan Rodionov Russischer „Journalist“ (Ruptly TV) und immer wieder in Talkshows Putins Interessenvertreter. Leider wurde er auch schon mal knallrot im Gesicht, wenn man ihn beim Lügen erwischt hat und ist nun nicht mehr so oft zu sehen. |
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Hans-Christian Ströbele Ein Mann, der schon seit RAF-Zeiten „verströbelte“ Ansichten hatte. Der meinte, Russland wolle keine Eskalation und schon gar keine militärische… Mit seiner Liebe zu dem Whistleblower Edward Snowden hat er dann den größten Bock geschossen. Nicht umsonst hat er den Titel "Putins nützlicher Idiot" erhalten. So schreibt es die BILD und da gebe ich ihr recht. Und übrigens, die haben noch mehr dieser Putinversteher auf Lager, darunter Horst Seehofer, Edmund Stoiber, Hubert Seipel, Armin Laschet und andere. Quelle: https://www.bild.de/... |
Das ist nur eine kleine Auswahl, viele fehlen, vor allem aus den Parteien. Bei der SPD hört man selten Gutes über die Ukraine, im Schatten des Ex-Kanzlers Gerhard Schröder, aktuell Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG und bei Rosneft – und persönlichem Freund Putins, ist das auch nicht anders zu erwarten. Und es scheint, dass Parteigenossen, die sich einmal kritisch äußern, schnell wieder auf die Spur gebracht werden. Dass Herr Schröder in Deutschland noch kein Verfahren am Hals hat, das macht sehr nachdenklich. In der Ukraine gilt er als Feind.
Die ganzen Linken wie Sarah Wagenknecht, Oskar Lafontaine oder Dietmar Bartsch lasse ich weg. Die kann man ja nicht ernst nehmen. Nur weil auf dem Kreml noch der rote Stern glänzt, glauben diese Personen immer noch, Moskau führe sie ins kommunistische Paradies und geben alles gedankenlos wieder, was aus dem Kreml kommt.
Und auch diverse Politiker der AfD erwähne ich nicht. Hier ist ja eindeutig zu sehen, dass man nicht die Hand beißt, die einen füttert und immer schön dem »Kremlsprech« folgt. Und die verschrobenen Ansichten eines Alexander Gauland zur Geschichte kennt ja mittlerweile jeder.
Warum ist das so?
Innerhalb der Ukrainefreunde gibt es dazu mehrere Theorien. Zum einen ist man der Meinung, dass hier seitens der Rundfunkräte Einfluss genommen wird. Einige der oben genannten Personen sind ja dort vertreten.
Dazu kommt, dass die Sender kein eigenes Studio in der Ukraine haben. Alles wird aus Moskau berichtet! Und dort hatten sie wirklich gute Leute wie Udo Lielischkies und Golineh Atai. Bei Frau Atai geschah 2014 etwas denkwürdiges bei der Podiumsdiskussion anlässlich der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus an sie.
In der Diskussion kam da ein Herr vom Fernsehrat zu Wort, leider habe ich den Namen vergessen. Der negierte, dass es auf der Krim „grüne Männlein“ gegeben hätte. Gemeint sind die russischen Soldaten ohne Abzeichen während der Annexion. Da hat Frau Atai klar widersprochen und meinte sinngemäß: „Entschuldigung, ich war vor Ort und ich habe diese Soldaten interviewt und diese gaben freimütig zu, russische Soldaten zu sein. Bei der Berichterstattung gab es dann jedoch Anweisungen aus dem ARD-Studio, wie das darzustellen wäre.” und Frau Atai wünschte sich mehr Rückhalt aus den Redaktionen für die Journalisten direkt vor Ort!
Da stellt sich natürlich die Frage, wer manipuliert? Wer hat ein Interesse daran und was haben die entsprechenden Entscheidungsträger davon?
Eine weitere Theorie sagt ganz einfach, dass hier Faulheit und Desinteresse am Job eine Rolle spielen. Es ist doch einfach, schon bekannte Gesichter wiederholt einzuladen. Wozu lange und mühsam recherchieren? Das mag auch dazukommen, spielt aber eher eine Nebenrolle.
Einen Fakt sollte man nicht vergessen: Den Informationskrieg Russlands gegen die westliche Welt. Alles wird in Frage gestellt, wie beim Abschuss der MH17 werden bei brisanten Vorfällen dutzende von „Wahrheiten“ verbreitet. Alternative Medien, direkt von den Russen bezahlt oder sogenannte „nützliche Idioten“ verbreiten bereitwillig und ohne eigene Recherche diese Lügen und Halbwahrheiten. Ja, dagegen zu halten ist schwierig. Wie auch, wenn gerade jetzt wieder alte Stasikader und DDR-Propagandisten in Amt und Würden kommen?
Es wäre aber gerade das der Auftrag der öffentlich rechtlichen Medien, dem einen Riegel vorzuschieben. Einfach durch kompetente und intelligente Gäste in den Studios. Leider ist das Gegenteil passiert, man holte sich den Belzebub ins Haus statt ihn auszutreiben. Alleine durch die Ukraine-Berichterstattung hat mein Vertrauen in die öffentlich rechtlichen Sender arg gelitten.
Und es ist verdammt schwer, dieses Vertrauen wieder zurück zu erlangen. Eine Möglichkeit wäre, wenn investigative Journalisten die Hintergründe der genannten Personen, sowie einer Reihe von Amtsträgern beim Rundfunk und Politikern, vor allem aus SPD und Linken durchleuchten und ihre Erkenntnisse dem Gericht übergeben.
Wichtiges Schlusswort
Eines möchte ich all den genannten und ungenannten Deutschen, die sich so vehement der russischen Seite verschrieben haben, ans Herz legen und mögen sie es beherzigen: Ihr mögt jetzt viel Lob, Orden, Auszeichnungen und vielleicht auch die ein oder andere »Aufmerksamkeit« für Eure Dienste im Sinne des Kremls erhalten. Aber wisst Ihr, was ein echter Russe über Euch denkt?
Schaut Euch doch mal die ukrainischen Matrosen und Soldaten der Krim an, die 2014 zu den Russen übergelaufen sind. Die wurden Anfangs gelobt und gefeiert. Das dauerte aber nicht lange, dann wurden sie versetzt. Die verrichteten dann ihren Dienst irgendwo in den Weiten Russlands, wo sie nichts schlimmes anstellen können – denn denen vertraut man nicht. Niemals wieder! Russen sehen in denen und auch Euch schlicht und einfach Verräter des eigenen Volkes, der eigenen Werte. Und solche Menschen verachtet jeder Russe!
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Der VERRAT wird geliebt, NICHT der VERRÄTER!