Jedes Land hat seine Spezialitäten, hier eine kleine, subjektive Zusammenstellung, was man als Gast dieses Landes mal probieren sollte. Das ist natürlich Geschmackssache, darum könnt Ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen, was in Euren Top10 nicht fehlen darf.

Platz 10: Süßwaren – Bonbons / Цукерка, Waffeln / Вафлі
Deutschland ist bekannt für seine Vielfalt an Brot und Brötchen. In der Ukraine ist dagegen das Angebot an Bonbons, Waffeln und süßen Backwaren schier der Wahnsinn. Jeder Lebensmittelladen hat da seine eigene Ecke und wer Süßes mag, ist hier genau richtig.
Platz 9: Halva / Халва
Ebenfalls eine sehr süße Speise, hergestellt aus dem Trester, also den Resten aus der Sonnenblumen-Ölpresse, gesüßt, sowie verfeinert mit Nüssen oder Pistazien oder Kakao, viele meiner Gäste stehen darauf. Das ist genau das Richtige zum Tee.
Platz 8: Kwas / Квас
DAS alkoholfreie Erfrischungsgetränk der Ukrainer ist im Sommer Kwas. Vergoren aus Brot und Malz, wird es gekühlt direkt an der Straße verkauft. Es gibt das Getränk auch in Flaschen, die meisten schwören aber auf Kwas vom Fass.
Platz 7: Honig / Мед
Petro Prokopowytsch, ein ukrainischer Imker im 19. Jahrhundert war ein Pionier in der kommerziellen Bienenzucht. Und schon die Kosaken waren fleißige Imker, das hat sich bis heute vererbt. Und ukrainischer Honig ist mit der Beste der Welt. Ich habe noch nie so eine Vielfalt gesehen. Wer die Möglichkeit hat und auf dem Dorf ein Schild sieht, auf dem »Мед« steht, dann schaut mal rein, imkern ist ein beliebtes Hobby und auch Verdienstmöglichkeit in der Ukraine. Und auch wir haben jetzt unseren eigenen Honig, es gibt nichts besseres…
Platz 6: Wareniki / Вареники
Jedes Land hat seine eigene Art von Teigtaschen. In Deutschland sind es die Maultaschen, in Italien Ravioli, in Georgien Chinkali, in der Ukraine sind es Wareniki. Es gibt sie herzhaft gefüllt mit gedünstetem Kraut, Leberpastete, Stampfkartoffeln… oder auch gefüllt mit Kirschen, Erdbeeren,… da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Am besten schmecken sie frisch zubereitet und gedämpft, nicht gekocht.
Platz 5: Salo / Сало
Der Rückenspeck des Schweins ist bei einer Hausschlachtung in der Ukraine etwas besonderes. Da hier anders geschlachtet wird – die Borsten werden abgebrannt, dabei kommt auch Stroh zum Einsatz – hat der Speck einen ganz anderen Geschmack. Und es gibt nichts besseres zum Horilka…
Platz 4: Horilka / Горілка
…womit wir schon bei Platz 4 wären. Horilka, so heißt in der Ukraine der Wodka. Die Auswahl ist riesig, was auch die Geschmacksrichtungen betrifft. Fruchtig, süß oder scharf mit Peperoni, bei einer Feier fehlt er nicht. Oder der Selbstgebrannte, der heißt aber Samogon (Самогон) und da gibt es auch äußerst interessante Rezepturen.
Platz 3: Kompott / Компот
In Deutschland kennt man Kompott als einen fruchtigen Nachtisch. In der Ukraine versteht man darunter selbstgemachten Fruchtsaft. Dabei werden die Früchte je nach Saison mit Wasser, Zucker und etwas Zitronensäure meist in 3l-Gläser eingekocht. Gekühlt gibt es im heißen Sommer nichts besseres.
Platz 2: Borschtsch / Борщ
Jetzt schwanke ich etwas. Aber Suppe ist nicht jedermanns Sache, darum nur auf Platz 2, der Borschtsch. Es ist auf ukrainischen Speiseplänen nicht wegzudenken, ich mag ihn ja auch. Und probieren muss man ihn unbedingt. Die charakteristische rote Farbe bekommt Borschtsch durch die mitgekochte rote Beete, im Frühling gibt es auch grünen Borschtsch, der wird mit Sauerampfer hergestellt. Ansonsten gibt es regional, und von Hausfrau zu Hausfrau unterschiedliche Rezepturen.
Platz 1: Schaschlik / Шашлик
Schaschlik ist kein rein ukrainisches Rezept, hier aber sehr beliebt und in Imbissen am häufigsten anzutreffen. Und fragt man Ukrainekenner, so hat mit der Zeit jeder seinen Lieblingsgrillstand, bei dem man nicht einfach so vorbei fährt. Vergesst Schaschliks an so kleinen Holzspießen, darüber lachen die Ukrainer. Was hier verwendet wird, das sind schon kleine Schwerter! Auch im privaten Kreis ist das Schaschlik Grillgut №.1 und zumeist Männersache. Die Zubereitung und Gewürzmischungen sind so vielfältig, da hat jeder sein Geheimrezept. Und kommt dann auch noch Fleisch aus der eigenen Hausschlachtung ins Spiel, kann man verstehen, warum es bei mir auf Platz 1 gelandet ist. Schaschliks sind ideal, um sie auch mit einfachen Mitteln am Strand zuzubereiten, dafür gibt es ganz pfiffige Gestelle, die wenig Platz benötigen und schnell aufgebaut sind (siehe Bild). Geschmacklich macht auch das verwendete Brennmaterial viel aus. Gegrillt auf Kiefernzapfen oder Maiskolbenstrünke statt Grillkohle oder Holz sollte man mal probieren, das Ergebnis ist unglaublich.

Bildnachweis:
- Bild Kwas in Kyiv von Elke Wetzig (Elya), CC BY-CA via Wikimedia
- Bild Schaschlik auf dem Grill von Andrew Butko, CC BY-CA 3.0 via Wikimedia
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